Habt ihr gewusst, in Deutschland können Gaffer die zu Unfällen eilen und sich „an Toten und Verletzten aufgeilen„, wie ein Polizeisprecher diese abartige Neugier beschrieb, bestraft werden? Ja, das Gesetz sieht bis zu 5000 Euro Geldstrafe für Gaffer vor, wenn sie dabei die Rettungskräfte behindern. Statt das Schaulustige den Verletzten helfen oder wenigstens den Rettern nicht die Arbeit erschweren, stehen sie herum und schiessen Fotos mit ihren Smartphones, am besten ganz aus der Nähe.
Schlimm genug. Was sagt ihr aber zu den Berichten, auf den Hügeln unmittelbar vor Gaza sitzen Israelis herum, haben Campingstühle aufgestellt und schauen zu wie die Bomben und Raketen in Gaza einschlagen. Jede Explosion wird mit lautem Gegröle bejubelt, obwohl Menschen dabei sterben. Das ist kein böswilliges Gerücht, sondern das berichtete das Mainstreammedium „Huffington Post“ am vergangenen Donnerstag in seiner spanischen Ausgabe.
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Bei Nacht sind die Explosionen noch spektakulärer |
Sich am Tod und Leid von Menschen zu ergötzen, ist wohl das moralisch verwerflichste was man sich vorstellen kann. Die beiden Hügel von denen man einen guten Blick auf Gaza hat und das perverse Schauspiel der Bombenexplosionen betrachten kann heissen „Sderot Cinema“, Kino live so zu sagen. Dabei vermitteln uns die Medien, die Israelis haben so eine grosse Angst vor den „Raketen“ aus Gaza, sie sitzen in Schutzbunkern. Von Angst keine Spur, denn sie sitzen auf mitgebrachten Stühlen und beobachten das Massaker der IDF (die moralischste Armee der Welt), wie sie palästinensische Zivilisten ermordet.
Komm wir gehen Krieg schauen!
Diese Gafferei ist nichts neues, denn bereits beim letzten grossen Krieg gegen Gaza 2009 habe ich geschrieben, „Der Krieg in Gaza ist eine Touristenattraktion„. Es wurden regelrechte Picknicks mit Essen und Getränke veranstaltet, im Hintergrund hörte und sah man die Explosionen.
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2009 gafften auch Israelis und schauten zu wie Bomben in Gaza explodierten |