Verehrte Damen und Herren! Heute berichte ich Ihnen von dem Unwort des Jahres: die „Lügenpresse“. Gemäß einer neueren Umfrage des Medienmagazins Zapp vom NDR im Dezember 2014 haben die Mainstream-Medien weiter an Vertrauen bei den Menschen verloren: 69 % der Deutschen können ihnen nur noch wenig oder fast nichts mehr glauben. Auch die PEGIDA- Anhänger brachten dies zum Ausdruck, indem sie mit dem Begriff „Lügenpresse“ skandierten. Wie aber gehen nun die Medien mit dieser Kritik und dem Verlust an Einflussnahme und Macht um? Ganz einfach: Sie drehen den Spieß um 180 Grad um. Durch eine mit ihnen im Verbunde stehende Jury aus vier Sprachwissenschaftlern und einem Journalisten macht man den Begriff „Lügenpresse“ kurzerhand zum Unwort des Jahres und belegt ihn mit neuem Inhalt. „Eine solch pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit“. So wird das Jurymitglied von stern.de zitiert. Ausschlaggebend jedoch für die Wahl war die wiederholte Verwendung des Begriffs u.a. an den PEGIDA-Demonstrationen. Laut der Unwort-Jury galt das Schlagwort „Lügenpresse“ bereits im Ersten Weltkrieg als zentraler „Kampfbegriff“, und auch die Nationalsozialisten hätten damit pauschal unabhängige Medien diffamiert. Bei PEGIDA seien „rechtsextreme Gründe“ Ursache für den Gebrauch des Unworts. Summa summarum: Indem die Unwort-Jury den Begriff „Lügenpresse“ mit negativ belegten Begriffen wie „Nationalsozialismus“ oder „rechtsextrem“ verbindet, besteht nun die Gefahr, dass Medienkritiker ganz allgemein in den Rechtsextremismus- Topf geworfen werden. Wäre es nicht naheliegender, der Frage nachzugehen, warum der Begriff „Lügenpresse“ weit über PEGIDA hinaus neuerdings so oft verwendet wird? Doch tatsächlich, bringen es die etablierten Medien fertig, diejenigen, die Kritik an den Medien üben (sind es doch immerhin mind. 69 % der Deutschen), als Verhinderer fundierter Medienkritik und Gefährder der so wichtigen Pressefreiheit abzutun. „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“ So sagte es bereits Kurt Tucholsky! Und wenn auch Sie den Medien gegenüber immer kritischer werden, dann lassen Sie sich durch solche Nachrichten nicht abschrecken! Sondern verbreiten Sie diese weiter und lassen Sie sich nicht unterkriegen! Ich wünsche Ihnen noch einen guten Abend!
von ef./dd./jb.
Quellen/Links:
– http://www.stern.de/panorama/luegenpr…
– http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen…
– http://www.spiegel.de/kultur/gesellsc…