Gutmenschen – stets im Einklang eigens erschaffener Weltbilder

von Barbara Singer

Warum sind viele Menschen von Gutmenschen so genervt? Eigentlich mögen die meisten doch gute Menschen und empfinden sie als angenehm. Aber hierbei gibt es einen klaren Unterschied! Die Bezeichnung Gutmensch bezieht sich auf das aufgesetzte, demonstrative „Gut sein“. Genau das kommt eben nicht gut an – vielleicht weil man spürt, dass es nicht echt ist.

Die Einstellung der Gutmenschen zu verschiedenen Themen kann durchaus deren absoluter Überzeugung entsprechen, dennoch gibt es klare Diskrepanzen. Denn die Gutmenschen sind nur solange friedlich, solange man ihre Meinung teilt. Auch ihre übermäßig ausgeprägte Toleranz gegenüber Vielfalt jeder Art endet spätestens bei der Meinungsvielfalt. Da sie sich selbst auf der richtigen Seite wähnen, müssen alle anderen falsch liegen, die nicht dieselben Ansichten teilen.

Gutmenschen sind vehemente Verfechter der politischen Korrektheit mit all ihren Thesen und Forderungen. Den diesbezüglichen Mainstreaminformationen diverser Medien sind sie treu ergeben und verteidigen diese mit all ihrer Kraft.

Es fällt auf, dass jene, die zur Gattung der Gutmenschen gehören, meist nicht wirklich ausgeglichen wirken. Das lässt sich am leichtesten testen, wenn man ihnen nicht nach dem Mund redet. Davor können sie noch eher die Fassade aufrechterhalten. Aber schließlich müssen sie gegen ihre bösen, intoleranten Mitmenschen kämpfen und ihnen einbläuen, welche Einstellungen die richtigen sind, und welche man gefälligst zu vertreten hat, um ein guter Mensch zu sein.

Was steht psychologisch gesehen dahinter, ein Gutmensch im Sinne der politischen Korrektheit zu sein? Wir Menschen haben ein Bedürfnis, geliebt und gemocht zu werden, zu einer Gruppe dazuzugehören, sich integriert und mit anderen zusammengehörig zu fühlen. Dieses Bedürfnis ist grundsätzlich in jedem verankert, allerdings in unterschiedlichem Grade. Ist dieses Bedürfnis sehr stark ausgeprägt, dann orientieren sich die Betreffenden an Gruppennormen, gesellschaftlichen Werten und Maßstäben. Ein wesentliches Charakteristikum ist, dass sie sich an der Mehrheit orientieren.

Denn die Minderheit verbindet man mit dem Gefühl des Ausgegrenztwerdens, und das ist für Personen, die sehr stark nach Akzeptanz und Zugehörigkeit streben, unerträglich. Gutmenschen können sich sehr wohl für Minderheiten einsetzen, aber nur wenn das von einer Mehrheit anerkannt und sozial erwünscht ist. Handelt es sich jedoch um eine Minderheit wie Systemkritiker, ist Kampf im Dienste der Mehrheit angesagt.

Will man in einer Gesellschaft bestimmte Werte, Einstellungen und Maßstäbe aufbauen, braucht man diese nur mit Eigenschaften wie ethisch korrekt, gut, intelligent, aufgeschlossen, modern in den Köpfen der Menschen zu verbinden. Unabhängig, ob das nun wahrhaftig so ist – aber es soll das sein, was alle glauben sollen. Dahinterliegende nicht so schöne Absichten werden wie bei der Vermarktung eines Produkts ansehnlich verpackt und verschleiert. Gleichzeitig muss eine Gegenpropaganda laufen, dass all jene, die genauer hinsehen und hinterfragen, mit negativen Eigenschaften versehen werden.

Eine ganz beliebte Strategie ist dabei die Unterstellung eines braunen Anstrichs. Aufgrund der oben angesprochenen sozialen Bedürfnisse der Menschen, erreicht man auf diese Weise schon einen Rattenschwanz an Personen, die diese Werte und Einstellungen einfach übernehmen. Nachdem es sich aber dann in vielen Fällen nicht um Werte handelt, die ein Mensch aus eigener Erfahrung aufgebaut hat, entsteht der nach außen hin künstlich wirkende Gutmensch.

Das Spiel der Manipulation beherrschen die Eliten perfekt, da sie um die psychischen Wirkmechanismen bestens Bescheid wissen. Sie hätten es allerdings viel schwerer, wenn die Menschen ihre eigenen Bedürfnisse stärker hinterfragen würden und reflektieren, womit sie zu ködern sind. Dann könnte es statt den imageaufpolierten Gutmenschen mehr aufgeklärte, wachsame, gute Menschen geben.

Quelle und Kommentare hier:

http://www.buergerstimme.com/Design2/2014-06/gutmenschen-stets-im-einklang-eigens-erschaffener-weltbilder/

5 Kommentare zu „Gutmenschen – stets im Einklang eigens erschaffener Weltbilder

  1. Hat dies auf Das Leben ist schön rebloggt und kommentierte:
    Bestes Beispiel für die Intoleranz der toleranten Gutmenschen sind unter anderem die schielende Türkin von der Partei DieLinke, Gisdol, Baerbock, Habeck, Göring-Eckardt (um nur einige zu nennen von den Grünen), Weber (CSU), Schulz, Steinmeier und Nahles (alle SPD). Die Genannten sind kalt im Gesicht und strahlen kein Vertrauen aus. Dahinter versteckt sich die teuflische Maske des Diktators.

Hinterlasse eine Antwort zu Runenkrieger11 Antwort abbrechen