29. Mai 1453 – Eroberung von Konstantinopel

Am 29. Mai jährt sich der Tag, an dem Konstantinopel (heute Istanbul) von den Osmanen unter Sultan Mehmed II. erobert wurde. “Zwei Monate dauert die Belagerung. Denn obwohl die Stadt auf sich gestellt ist – nur ein kleines Heer aus Genua ist zur Hilfe gekommen – kann sich Konstantinopel dank seiner riesigen Befestigungsanlagen lange verteidigen. “
Der Angreifer, Sultan Mehmet II., lässt sogar Schiffe über Land in das Goldene Horn schleppen, um die Schiffsblockade der Verteidiger auf dem Bosporus zu brechen. Schließlich entscheidet moderne Waffentechnik: Riesige Kanonen schießen die Mauer sturmreif. Am 29. Mai 1453 stürmen die türkischen Truppen in die Hauptstadt des byzantinischen Reiches. Dessen letzter Kaiser, Konstantin XI., stirbt bei den erbitterten Straßenkämpfen. Drei Tage lang gibt Mehmet die Stadt zur Plünderung frei. Dann lässt er ihre größte Kirche, die Hagia Sophia, als Moschee für das Freitagsgebet herrichten. Die Umgestaltung Konstantinopels zu Istanbul beginnt.
 
Der Fall Konstantinopels gilt als endgültiges Ende des Byzantinischen Reichs. Konstantinopel wird als Istanbul neue Hauptstadt des Osmanischen Reiches, die Hagia Sophia zur Moschee.
Oriana Fallaci beschreibt den Fall Konstantinopels in “Die Kraft der Vernunft”, online bei Fakten und Fiktionen:
Kennst du die Schilderung des Falls von Konstantinopel, die uns der Schreiber Phrantzes hinterlassen hat? Vielleicht nicht. In einem Europa, das nur um Muslime weint, nie um Christen oder Juden oder Buddhisten oder Hinduisten, wäre es nicht politically correct, etwas über die Einzelheiten des Falls von Konstantinopel zu wissen.
 
… Die Bewohner, die sich bei Einbruch der Nacht, während Mohammed II. die von Theodosius errichteten Mauern mit Kanonen beschießt, in die Kathedrale Hagia Sophia flüchten und dort anfangen, Psalmen zu singen, um Gottes Barmherzigkeit zu erflehen. Der Patriarch, der im Kerzen-schein die letzte Messe liest und den Ängstlichsten als Ermutigung zuruft: »Fürchtet euch nicht! Morgen werdet ihr im Himmelreich sein, und eure Namen werden bis ans Ende aller Zeiten überdauern!« Die weinenden Kinder, die Mütter, die schluchzen: »Still, mein Kind, still! Wir sterben für unseren Glauben in Jesus Christus! Wir sterben für unseren Kaiser Konstantin XI., für unser Vaterland!«
 
Die osmanischen Truppen, die trommelschlagend durch die Breschen in den einstürzenden Mauern eindringen, die genuesischen, venezianischen und spanischen Verteidiger überrennen, sie samt und sonders mit Säbelhieben niedermetzeln, dann in die Kathedrale stürmen und sogar die Säuglinge köpfen. Die Köpfchen nehmen sie zum Kerzenlöschen … Es dauerte vom Morgengrauen bis zum Nachmittag, das Blutbad. Es verebbte erst in dem Augenblick, in dem der Großwesir auf die Kanzel der Hagia Sophia stieg und zu den Schlächtern sagte: »Ruht euch aus. Dieser Tempel gehört jetzt Allah.«
 
Unterdessen brannte die Stadt. Die Soldateska kreuzigte und pfählte. Die Janitscharen vergewaltigten die Nonnen und schnitten ihnen dann die Kehle durch (viertausend in wenigen Stunden) oder ketteten die Überlebenden aneinander, um sie auf dem Markt in Ankara zu verkaufen. Und die Höflinge rüsteten zum Siegesbankett.
 
Den mit ihren Müttern in der Hagia Sophia versteckten Babies wurden die Köpfe abgeschlagen und damit die Kerzen gelöscht.
 
In Deutschland tragen Moscheen viele Eroberernamen. Die Fertigstellungen dieser Begnungsstätten des interkulturellen Dialogs werden allgemein beklatscht. Widerstand gilt als Rassismus.
Hör zu: Im Jahr 1356, das heißt vierundachtzig Jahre nach dem Achten Kreuzzug, schnappten sich die Türken Gallipoli, also die Halbinsel, die sich hundert Kilometer entlang des Westufers der Dardanellen erstreckt. Von dort brachen sie zur Eroberung Südosteuropas auf und marschierten in Windeseile in Thrakien, Mazedonien und Albanien ein. Sie unterwarfen Großserbien und legten mit einer weiteren, fünfjährigen Belagerung Konstantinopel lahm, das nunmehr gänzlich vom übrigen Europa abgeschnitten war.
 
1396 hielten sie inne, das ist wahr, um gegen die (ihrerseits islamisierten) Mongolen Front zu machen, aber 1430 nahmen sie den Marsch wieder auf und besetzten das venezianische Saloniki. 1444 überrannten sie die Christen bei Varna und sicherten sich so den Besitz der Walachei, Moldawiens und Transsilvaniens, kurz, des gesamten Gebiets, das heute Bulgarien und Rumänien heißt, und 1453 belagerten sie erneut Konstantinopel, das am 29. Mai Mohammed II. in die Hände fiel. Einem blutrünstigen Unmenschen, der kraft des islamischen Brudermord-Gesetzes (dieses Gesetz ermächtigte einen Sultan, aus dynastischen Gründen seine nächsten Angehörigen zu ermorden) den Thron bestiegen hatte, indem er sein dreijähriges Brüderchen erdrosselte.
 
Und apropos: Kennst du die Schilderung des Falls von Konstantinopel, die uns der Schreiber Phrantzes hinterlassen hat? Vielleicht nicht. In einem Europa, das nur um Muslime weint, nie um Christen oder Juden oder Buddhisten oder Hinduisten, wäre es nicht politically correct, etwas über die Einzelheiten des Falls von Konstantinopel zu wissen
 
Schedelsche Weltchronik
 
… Die Bewohner, die sich bei Einbruch der Nacht, während Mohammed II. die von Theodosius errichteten Mauern mit Kanonen beschießt, in die Kathedrale Hagia Sophia flüchten und dort anfangen, Psalmen zu singen, um Gottes Barmherzigkeit zu erflehen. Der Patriarch, der im Kerzen-schein die letzte Messe liest und den Ängstlichsten als Ermutigung zuruft: »Fürchtet euch nicht! Morgen werdet ihr im Himmelreich sein, und eure Namen werden bis ans Ende aller Zeiten überdauern!« Die weinenden Kinder, die Mütter, die schluchzen: »Still, mein Kind, still! Wir sterben für unseren Glauben in Jesus Christus! Wir sterben für unseren Kaiser Konstantin XI., für unser Vaterland!«
 
Die osmanischen Truppen, die trommelschlagend durch die Breschen in den einstürzenden Mauern eindringen, die genuesischen, venezianischen und spanischen Verteidiger überrennen, sie samt und sonders mit Säbelhieben niedermetzeln, dann in die Kathedrale stürmen und sogar die Säuglinge köpfen. Die Köpfchen nehmen sie zum Kerzenlöschen … Es dauerte vom Morgengrauen bis zum Nachmittag, das Blutbad. Es verebbte erst in dem Augenblick, in dem der Großwesir auf die Kanzel der Hagia Sophia stieg und zu den Schlächtern sagte: »Ruht euch aus. Dieser Tempel gehört jetzt Allah.«
 
Unterdessen brannte die Stadt. Die Soldateska kreuzigte und pfählte. Die Janitscharen vergewaltigten die Nonnen und schnitten ihnen dann die Kehle durch (viertausend in wenigen Stunden) oder ketteten die Überlebenden aneinander, um sie auf dem Markt in Ankara zu verkaufen. Und die Höflinge rüsteten zum Siegesbankett.
 
Konstantinopel 1453
 
Zu jenem Bankett, bei dem sich Mohammed II. (dem Propheten zum Trotz) mit zypriotischem Wein betrank, und da er eine Schwäche für junge Knaben hatte, ließ er sich den Erstgeborenen des griechisch-orthodoxen Großherzogs Notaras bringen. Einen für seine Schönheit bekannten Vierzehnjährigen. Vor allen vergewaltigte er ihn, und nachdem er ihn vergewaltigt hatte, ließ er die anderen Notaras herbeiholen. Die Eltern, die Großeltern, die Onkel, die Cousins des Jungen. Vor seinen Augen enthauptete er sie. Einen nach dem anderen. Er ließ auch alle Altäre zerstören, alle Glocken einschmelzen, alle Kirchen in Moscheen oder Basare verwandeln. Oh ja. So wurde Konstantinopel zu Istanbul…
 
Drei Jahre später, das heißt 1456, eroberten sie Athen, und auch dort verwandelte Mohammed II sämtliche Kirchen und antiken Bauten in Moscheen. Mit der Eroberung Athens vollendeten sie die Unterwerfung Griechenlands, das sie gut vierhundert Jahre lang besitzen, genauer gesagt ruinieren sollten, dann griffen sie die Republik Venedig an, die sie 1476 sogar im Friaul und dann im Isonzo-Tal vorfand.
 
Und was im folgenden Jahrhundert passierte, ist nicht weniger grauenhaft. Denn 1512 kam Selim der Strenge auf den Thron des Osmanischen Reiches. Er bestieg ihn ebenfalls kraft des Brudermord-Gesetzes, indem er zwei Brüder samt fünf Neffen, mehrere Kalifen sowie eine unbestimmte Zahl Wesire erdrosselte, und von diesem Subjekt stammte der ab, der den Islamischen Staat Europa gründen wollte: Suleiman der Prächtige.
 
Gleich nach der Krönung stellte der Prächtige nämlich eine Armee von beinahe vierhunderttausend Mann auf, dazu dreißigtausend Kamele plus vierzigtausend Pferde und dreihundert Kanonen. Aus dem inzwischen islamisierten Rumänien zog er in das katholische Ungarn und zerschlug dessen Heer trotz des heroischen Widerstands der Verteidiger in weniger als achtundvierzig Stunden. Dann erreichte er Buda, heute Budapest. Er übergab es den Flammen, besetzte es, und rate nun, wie viele Ungarn (Männer, Frauen und Kinder) sofort auf den Sklavenmarkt kamen, der inzwischen typisch für Istanbul geworden war? Hunderttausend. Rate, wie viele im folgenden Jahr auf den Märkten landeten, die mit dem Istanbuler im Wettbewerb lagen, also auf den Basaren von Damaskus, Bagdad, Kairo und Algier? Drei Millionen.
 
Doch auch damit gab er sich nicht zufrieden. Denn um den Islamischen Staat Europa zu realisieren, stattete er eine zweite Armee mit weiteren vierhundert Kanonen aus, und 1529 zog er von Ungarn nach Österreich. Ins erzkatholische Österreich, das damals als Bollwerk der Christenheit angesehen wurde. Es gelang ihm nicht, es zu erobern, einverstanden. Nach fünf Wochen voller vergeblicher Angriffe beschloss er, sich lieber zurückzuziehen. Doch auf dem Rückzug massakrierte er dreißigtausend Bauern – es hätte sich nicht mehr gelohnt, sie später in Istanbul oder Damaskus oder Bagdad oder Kairo oder Algier zu verkaufen, der Preis für Sklaven war wegen jener drei Millionen und einhunderttausend Ungarn stark gesunken; und gleich nach seiner Rückkehr betraute er den berüchtigten Seeräuber Khayr al-Din, genannt Rotbart, mit der Reform der Flotte.
 
Diese Reform ermöglichte es, das Mittelmeer in ein Lehensgewässer des Islam zu verwandeln, und nachdem er eine Palastverschwörung niedergeschlagen hatte – er ließ seinen ersten und seinen zweiten Sohn und deren sechs Kinder, also seine Enkel, erdrosseln -, stürzte er sich 1565 auf die christliche Hochburg Malta. Als er 1566 an einem Herzinfarkt starb, änderte sich nichts.
 
Es änderte sich nichts, weil sein dritter Sohn auf den Thron kam. Dieser war nicht unter dem Beinamen der Prächtige bekannt, sondern als der Säufer.
 
Und es geschah unter Selim dem Säufer, dass General Lala Mustafa 1571 das allerchristlichste Zypern eroberte. Hierbei kam es zu einer der unglaublichsten Schandtaten, mit denen sich die so genannte Überlegene Kultur je besudelt hat. Zum Martyrium des venezianischen Patriziers Marcantonio Bragadino, Gouverneur der Insel.
 
Wie der Historiker Paul Fregosi uns in seinem außergewöhnlichen Buch »Dschihad« berichtet, begab sich Bragadino, nachdem er die Kapitulation unterzeichnet hatte, zu Lala Mustafa, um über die Bedingungen des künftigen Friedens zu verhandeln. Und da er ein Mann der Etikette war, kam er mit großem Gepränge. Das heißt auf einem prächtig aufgezäumten Schlachtross, gekleidet in die violette Toga des Senats, sowie eskortiert von vierzig Arkebusieren in Galauniform und dem bildschönen Pagen Antonio Quirini (dem Sohn des Admirals Quirini), der ihm einen kostbaren Sonnenschirm übers Haupt hielt.
Doch von Frieden konnte wahrhaftig keine Rede sein. Denn entsprechend dem schon vorgefassten Plan ergriffen die Janitscharen sofort den Pagen Antonio, um ihn in Lala Mustafas Serail zu sperren, da dieser noch lieber als Mohammed II. junge Knaben deflorierte, dann kreisten sie die vierzig Arkebusiere ein und hackten sie mit Säbelhieben in Stücke. Buchstäblich in Stücke. Zuletzt warfen sie Bragadino aus dem Sattel, schnitten ihm stehenden Fußes die Nase und dann die Ohren ab und zwangen ihn, so verstümmelt, vor dem Sieger niederzuknien, der ihn dazu verurteilte, bei lebendigem Leib gehäutet zu werden.
Die Vollstreckung fand dreizehn Tage später statt, im Beisein aller Zyprioten, die genötigt wurden zuzusehen. Während die Janitscharen ihn wegen seines Gesichts ohne Nase und ohne Ohren verhöhnten, musste Bragadino mehrmals durch die ganze Stadt laufen und dabei Abfallsäcke schleppen sowie jedes Mal, wenn er an Lala Mustafa vorbeikam, den Boden lecken. Er starb, während ihm die Haut abgezogen wurde. Und aus seiner Kopfhaut, die mit Stroh ausgestopft wurde, ließ Lala Mustafa eine Puppe anfertigen, die – auf einer Kuh reitend – noch einmal rund um die Stadt geführt und dann an der höchsten Fahnenstange des Admiralsschiffs hochgezogen wurde. Zum Ruhme des Islam.
 
Übrigens half es auch nichts, dass die wütenden Venezianer, verbündet mit Spanien, dem Papst, Genua, Florenz, Turin, Parma, Mantua, Lucca, Ferrara, Urbino und Malta, am 7. Oktober desselben Jahres die Flotte von Ali Pascha in der Seeschlacht von Lepanto besiegten. Das Osmanische Reich stand mittlerweile im Zenit seiner Macht, und mit den nachfolgenden Sultanen ging der Angriff auf den europäischen Kontinent ungestört weiter. Bis nach Polen drang es vor, wo seine Horden gleich zweimal einfielen: 1621 und 1672.
 
Türken vor Wien
 
Sein Traum, den Islamischen Staat von Europa zu errichten, sollte erst 1683 zunichte werden, als der Großwesir Kara Mustafa eine halbe Million Soldaten aufstellte, dazu tausend Kanonen, vierzigtausend Pferde, zwanzigtausend Kamele, zwanzigtausend Elefanten, zwanzigtausend Büffel, zwanzigtausend Maultiere, zwanzigtausend Kühe und Stiere, zehntausend Schafe und Ziegen sowie hunderttausend Sack Mais, fünfzigtausend Sack Kaffee, etwa hundert Gemahlinnen und Konkubinen, und begleitet von diesem ganzen Tross erneut in Österreich einmarschierte.
 
Er errichtete ein riesiges Feldlager (fünfundzwanzigtausend Zelte plus sein eigenes, geziert mit Straußen und Brunnen) und belagerte Wien erneut. Die Sache ist die, dass die Europäer damals klüger waren als heute und außer den Franzosen des Sonnenkönigs (der einen Bündnispakt mit dem Feind unterzeichnet, den Österreichern aber versprochen hatte, nicht anzugreifen) alle herbeieilten, um die Stadt zu verteidigen, die als Bollwerk der Christenheit galt. Alle. Engländer, Spanier, Deutsche, Ukrainer, Polen, Genueser, Venezianer, Toskaner, Piemonteser, Papsttreue. Am 12. September errangen sie den außerordentlichen Sieg, der Kara Mustafa zwang zu fliehen und alles zurückzulassen, die Kamele, die Elefanten, die Gattinnen, die abgestochenen Konkubinen und … (Quelle: Oriana Fallaci – Die Kraft der Vernunft)
800 Jahre lang stand Spanien unter islamischer Herrschaft. Die maurische Epoche gilt als das goldene Zeitalter der kulturellen Blüte und der religiösen Toleranz unter Muslimen, Christen und Juden. Der Mythos von al-Andalus – zu schön, um wahr zu sein. 

Von Eugen Sorg

 
Jede Zeit, jede Kultur, ja jede soziale Gruppe schafft sich Mythen, in denen sie sich ihrer selbst vergewissert. Herkunftslegenden, Seinsparabeln, kleiner Aberglauben und grosse Vorsehung laden die kalte Zufälligkeit der Existenz mit Sinn auf, ordnen das Weltchaos in Gut und Böse und verwandeln Menschenhaufen in Gemeinschaften mit Seele und Tradition. Mythen sind wie magische Spiegel, die dem Betrachter jenes Bild zurückwerfen, das er von sich und seinesgleichen haben möchte.
 
Einer der Lieblingsmythen der gebildeten Stände des Westens ist derjenige vom Glanz und Niedergang des maurischen Spanien. Die fast achthundert Jahre dauernde Epoche von al-Andalus, wie die Halbinsel von ihren arabischen Bewohnern genannt wurde, gilt als goldenes Zeitalter der Wissenschaften und der Künste und der christlich-jüdisch-islamischen Harmonie – unter dem Schutz eines toleranten, milden, von Vernunft durchwalteten Islam. «Für einen kurzen historischen Moment», schwärmt etwa der Herausgeber von «Das Wunder von al-Andalus», einer jüngst publizierten Sammlung arabischer und hebräischer Gedichte aus dem maurischen Spanien, «wurde der Traum von einem friedlichen Miteinander Wirklichkeit.» Ein Traum, der 1492 mit dem Abschluss der inquisitorisch-katholischen Reconquista Granadas und der Vertreibung der Muslime und Juden aus Spanien wieder ausgelöscht worden sei.
 
Die Erfindung des muslimischen Spanien als Ort überlegenen Menschtums findet vor 250 Jahren in der Aufklärung statt und wird bis heute in unzähligen Versionen erneuert. Immer bedienen diese die Interessen der jeweiligen Zeit. Der sklerotisch erstarrten katholischen Kirche wird von den französischen Aufklärern eine idealisierte, gleichsam deistisch geläuterte islamische Gegenwelt ohne Papst, Dogma oder Scheiterhaufen vorgehalten. Wie der Rousseausche edle Wilde wird auch die Figur des edlen Muslim oder Orientalen von Pierre Bayle, Montesquieu, Voltaire und anderen zum zivilisa-tionskritischen «Tugendmodell und Beschämungsinstrument» (Siegfried Kohlhammer) ausgeformt. In Herders pädagogisierender Menschheitsutopie schliesslich erscheinen die Hispano-Araber als «Lehrer Europas», die mit dem «orientalischen Genius», mit dem «hellen Licht» ihrer Kultur die abendländische «Dunkelheit» beendet hätten.
 
Die Romantik wiederum mit ihrer Sehnsucht nach Vergangenem und Verwunschenem findet in den maurischen Überlieferungen und Legenden ein ideales Dekor für Geschichten von Ritterlichkeit, Ehre und selbstloser Liebe. Chateaubriand («Le dernier Abencérage», 1826) und Washington Irving («Tales of the Alhambra», 1832) lösen mit ihren Büchern einen «Granada- und Alhambra-Kult» aus, in dessen Folge ein nicht mehr abbrechender Kulturtourismus mit entsprechenden Reiseberichten entsteht. Noch 1912 lässt sich zum Beispiel Rainer Maria Rilke in einem Brief aus Spanien vernehmen: «Übrigens müssen Sie wissen, ich bin seit Córdoba von einer beinah rabiaten Antichristlichkeit, ich lese den Koran, er nimmt mir, stellenweise, eine Stimme an, in der ich so mit aller Kraft drinnen bin, wie der Wind in der Orgel.»
 
Paläste, Gärten und Gewalt
 
Der Orientalist Bernard Lewis hat bemerkt, dass der «Mythos spanisch-islamischer Toleranz besonders von jüdischen Gelehrten gefördert wurde, denen er als Stock diente, um ihre christlichen Nachbarn zu schlagen». Einer der Hauptgründe dafür war die lang anhaltende Weigerung des christlichen Europa, die Emanzipation der Juden anzuerkennen. Jüdische Intellektuelle führten dagegen den historischen Musterfall von al-Andalus ins Feld, «jene schöne und unübertroffene Zivilisation», wie der englische Staatsmann und Schriftsteller Disraeli mit mahnendem Unterton lobpries («Coningsby», 1844), in der «die Kinder Ismaels (die Araber) die Kinder Israels mit gleichen Rechten und Privilegien belohnten. Während dieser seligen Jahrhunderte fällt es schwer, die Gefolgsleute Mose von den Anhängern Mohammeds zu unterscheiden. Beide erbauten sie Paläste, Gärten und Brunnen, versahen gleichberechtigt die höchsten Staatsämter, konkurrierten in einem in die Ferne reichenden und aufgeklärten Handel und wetteiferten miteinander an berühmten Universitäten.»
 
Und in den letzten Jahren schwingt bei der Erwähnung von al-Andalus ein beschwörender Klang mit. Die pazifistischen Eliten Europas sind verschreckt, verwirrt und beleidigt durch nicht enden wollende Gewalt und Krieg im Nahen Osten und durch das Vordringen islamischen Terrors in die eigenen Städte. «Nur Öffnung, nur Kontakt ist fruchtbar», ruft der erwähnte Herausgeber der Gedichtsammlung einer imaginären Öffentlichkeit unter Verweis auf das märchenhafte Maurenreich zu, «Abkapselung und Kampf sind tödlich. Die Symbiose von arabischer und hebräischer Sprachkultur, von muslimischem und jüdischem Geist bringt Wunder hervor – ihre Konfrontation kann nur Ungeheuer gebären. Das ist die Lektion von al-Andalus; sie ist bis heute folgenlos geblieben, in Spanien und überall sonst, zum Schaden der Menschheit.»
 
Einen Mythos erkennt man nicht in erster Linie am gehobenen, hymnischen Ton, sondern vor allem an der Hartnäckigkeit, mit der er Realität und Zeit widersteht. So ignorieren die maurophilen Verklärungen und die damit einhergehenden Verdammungen der christlichen Intoleranz systematisch, dass sich die arabische Dominanz in Spanien einer kriegerischen Invasion und gewaltsamen Herrschaftssicherung verdankte. Nach einem Verrat des byzantinischen Exarchen von Ceuta hatte im Jahre 711 ein arabisches Heer unter Führung des Berberkommandanten Tarik nach Gibraltar (Dschabal al-Tarik, der Felsen des Tarik) übergesetzt und kontrollierte kurze Zeit darauf grosse Teile Spaniens. Es war der westlichste Teil des islamischen Imperiums, das sich von Lissabon bis an den Indus erstreckte. Nur hundert Jahre hatten die Nachfolger des 632 gestorbenen Glaubensstifters Mohammed gebraucht, um das gewaltige Gebiet zu erobern.
 
Von al-Andalus aus lancierten arabische Truppen und Banden regelmässige Razzien (al-ghazw, arab. der Raubzug) bis tief ins Hinterland der christlichen Barbaren. Sie plünderten sich wiederholt durch das Rhonetal, terrorisierten Südfrankreich, besetzten Arles, Avignon, Nîmes, Narbonne, welches sie 793 in Brand setzten, verwüsteten 981 Zamora und deportierten 4000 Gefangene. Vier Jahre darauf brannten sie Barcelona nieder, töteten oder versklavten sämtliche Bewohner, verwüsteten 987 das portugiesische Coimbra, welches daraufhin sieben Jahre lang unbewohnt blieb, zerstörten León mitsamt Umgebung. Verantwortlich für letztere Operationen war der Amiriden-Herrscher al-Mansur, «der Siegreiche» (981–1002), bekannt geworden dafür, dass er alle philosophischen Bücher, deren er habhaft werden konnte, verbrannte, und der während seiner Regentschaft rund fünfzig Feldzüge anführte – regelmässig einen im Frühling und einen im Herbst. Sein berühmtester wurde jener von 997 gegen die heilige Pilgerstadt Santiago de Compostela. Nachdem er sie dem Erdboden gleichgemacht hatte, traten ein paar tausend christliche Überlebende den Marsch in die Sklaverei an. Mit sich schleppten sie die Glocken von Compostela ins tausend Kilometer entfernte Córdoba, wo diese zu Lampen für die Moschee umgeschmolzen wurden. (Ein Vierteljahrtausend später eroberten die Kastilier Córdoba zurück, und die wiederhergestellten Glocken wurden nach Compostela zurückgebracht, auf den Rücken von muslimischen Gefangenen.) Die nordafrikanischen Berberdynastien der Almoraviden und Almohaden, die im 11. und 12. Jahrhundert die Macht in al-Andalus an sich rissen, setzten die Praxis der räuberischen Raids fort.
 
Während der ganzen Epoche kreuzten auch islamische Seefahrer und Piraten an den Küsten Südfrankreichs, Italiens, Sardiniens, Siziliens, Griechenlands auf. Ihre verheerenden Überfälle hatten die Entvölkerung ganzer Landstriche zur Folge, wie viele zeitgenössische Berichte dokumentieren. Kreta, überliefert eine Chronik, wurde 827 während zwölf Tagen geplündert, und die Einwohner von 29 Städten wurden in die Sklaverei getrieben. Eine andere Chronik erzählt vom Fall von Syrakus nach neunmonatiger Belagerung im Jahre 878: «Tausende Menschen wurden umgebracht, und es fiel dort Beute an wie niemals zuvor in einer anderen Stadt. Einige wenige konnten entkommen.»
 
Die Truppen der Emire und Kalifen bestanden zum Teil aus grossen Kontingenten von Nichtmuslimen. Die Raubzüge stellten – neben dem Auffüllen der Herrscherkasse – den Nachschub an Kampfsklaven sicher, aber ebenso denjenigen an Feldsklaven oder frischen Haremsgespielinnen. Und sie hatten noch einen weiteren Zweck, wie der Historiker al-Maqqari aus dem nordafrikanischen Tlemcen im 17. Jahrhundert erklärte. Der Terror, schrieb er, welchen die arabischen Reiter und Seeleute verbreiteten, habe die spätere Eroberung erleichtert: «Allah, auf diese Weise wurde eine solche Angst unter den Ungläubigen gesät, dass sie es nicht wagten, sich zu rühren und gegen die Eroberer zu kämpfen; nur als Bittsteller näherten sie sich diesen und flehten um Frieden.»
 
Rohe Brutalität, Versklavung, Brandschatzung waren die Praxis aller Armeen der damaligen Zeit. Aber die «Masslosigkeit, die Regelmässigkeit und der systematische Charakter der Verwüstungen», urteilt die britisch-ägyptische Historikerin Bat Ye’or, unterscheide die islamo-arabische Expansion von kriegerischen Unternehmungen der damaligen griechischen, slawischen, lateinischen Heere, und mache sie zur «vielleicht grössten Plünderungsaktion der Geschichte».
 
Die muslimischen Kombattanten waren getragen von der Idee des Dschihad, des heiligen Krieges, eines bis heute zentralen Begriffs im Islam. Ihr Glaube unterteilte die Welt in das Dar al-Islam (Haus des Islam), in dem das Gesetz Allahs herrscht, und in das Dar al-Harb (Haus des Krieges), Wohnsitz der Ungläubigen, das heisst aller Nichtmuslime. Das Ziel des Dschihad ist es, die Völker der Erde unter das Gesetz Allahs, unter die Scharia zu bringen. Solange noch Harbi, Ungläubige existierten, konnte es für die Muslime, für «die beste Gemeinschaft, die unter den Menschen entstanden ist» (Koran, Sure 3:110), höchstens vorübergehende Waffenruhe, aber keinen Frieden geben. «Der Dschihad ist eine heilige Aufgabe», schrieb im 14. Jahrhundert Ibn Khaldun, Politiker, Soziologe und Abkömmling einer adligen Araberfamilie aus al-Andalus, «wegen der Universalität der islamischen Mission und der Verpflichtung, jedermann zum Islam zu bekehren, sei es durch Überzeugung oder durch Gewalt.» Und: «Der Islam hat den Auftrag, Macht über die anderen Nationen zu gewinnen.»
 
Tribut oder Tod
 
Um das Jahr 610 war dem damals 40-jährigen, bescheidenen Kaufmann Mohammed aus Mekka zum ersten Mal der Erzengel Gabriel erschienen. Und als er 22 Jahre später starb, war er der mächtigste Mann Arabiens. Mohammed hatte die meisten Stämme der Halbinsel unter dem von ihm gestifteten Islam vereint. Als charismatischer Heerführer hatte er Karawanen überfallen und Oasen geplündert und als Richter über Tod oder Leben der Gefangenen und die Verteilung der Beute verfügt. Er hatte zwei der drei jüdischen Stämme von Medina, die sich nicht bekehren liessen, ausgeraubt und aus der Stadt vertrieben. Als finsterer orientalischer Leviathan hatte er die Ausrottung aller Männer des dritten, des Stammes der Banu Quraiza, angeordnet und deren Frauen und Kinder versklavt. Und als Prophet konnte er für jede seiner Entscheidungen göttliche Offenbarung geltend machen.
 
«In der Nacht wurden quer über den Marktplatz der Stadt Gräben ausgehoben, gross genug, um die Leichen der Männer [des Stammes der Banu Quraiza] aufzunehmen. Am Morgen befahl Mohammed, der selber zu den Zuschauern der Tragödie gehörte, dass die männlichen Gefangenen in Gruppen von jeweils fünf oder sechs herbeigeführt werden sollten. Jede Gruppe hiess man dann in einer Reihe am Rande des Grabens niedersitzen, der bestimmt war, ihr Grab zu werden; dort wurden sie enthauptet und die Leichen hinabgestossen. Die Schlächterei, die am Morgen begonnen hatte, dauerte den ganzen Tag und wurde bei Fackelschein bis in den Abend fortgesetzt. Nachdem er so den Marktplatz mit dem Blut von sieben- oder achthundert Opfern getränkt und den Befehl erteilt hatte, die Erde über den Leichen zu glätten, liess Mohammed das furchtbare Schauspiel hinter sich, um bei den Reizen Rihanas Trost zu finden, deren Ehemann und männliche Verwandte alle gerade in dem Massaker umgekommen waren.» (Sir William Muir, «The Life of Mohammed», in: Ibn Warraq, «Warum ich kein Muslim bin».)
 
Ausgehend vom exemplarischen Leben Mohammeds, wie es im Koran und im Hadith, den Überlieferungen seiner Worte und Taten, festgeschrieben stand, entwickelten Generationen von muslimischen Rechtsgelehrten eine Dogmatik des heiligen Krieges. Eine der folgenreichsten Verkündungen Mohammeds lautete: «Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und sein Gesandter verboten haben, und nicht der wahren Religion angehören – von denen, die die Schrift erhalten haben [Juden und Christen] –, bis sie kleinlaut aus der Hand Tribut entrichten» (Sure 9:29). Sie sanktionierte nicht nur die Pflicht zum Dschihad, sie eröffnete auch die Möglichkeit, den besiegten Feinden eine Art Vertrag, Dhimma, zu gewähren, der sie in den Status von Tributpflichtigen, Dhimmi, versetzte. Gegen das Entrichten einer Kopf- und Landsteuer erkaufte sich der unterworfene Ungläubige das Recht auf Leben, Besitz, Ausübung seiner Religion – als Angehöriger des Dar al-Harb, des aussermuslimischen Kriegsgebietes, hatte er das nicht gehabt.
 
In allen islamisierten Ländern, auch in al-Andalus, kam die Einrichtung der Dhimma zur Anwendung. Obwohl sie weniger ein Vertrag als ein erpresserisches Arrangement war – Tribut oder Tod –, übte sie eine zivilisierende Wirkung aus. Der Dschihad war aus der Tradition der Beuteökonomie räuberischer Wanderbeduinen hervorgegangen, die auch die Kerntruppen der grossislamischen Okkupationen bildeten. Die Idee nun einer verbindlichen Übereinkunft mit den Unterworfenen, eines auf sakraler Grundlage vereinbarten Verzichts auf übliche Plünderung, Massaker, Versklavung, mässigte die Grausamkeit der Beduinen, «zügelte die Barbarei des Krieges» (Bat Ye’or). Und sie machte den Dschihad effizienter.
 
Die modernen Liebhaber des maurischen Spanien erblicken, mit erstaunlicher Logik, in der Dhimma einen schlagenden Beweis für al-Andalus’ Toleranz. «Die neue islamische Politik», schreibt beispielsweise die Yale-Professorin María Rosa Menocal in ihrem Buch «The Ornament of the World», «hat nicht nur das Überleben der Christen und Juden ermöglicht, sondern sie gemäss koranischem Auftrag im Grossen und Ganzen beschützt.» Doch der «Schutzvertrag» verdankte sich keiner grossherzigen ökumenischen Inspiration, keinem «pankonfessionellen Humanismus», wie ein amerikanischer Journalist neulich träumte. Er gehorchte dem weltlichen Prinzip der Utilitas, der pragmatisch-schlauen Nützlichkeit.
 
Der Schutzvertrag wird auch Pakt Umars genannt, nach Umar (634–644), dem zweiten Kalifen, der seine Anhänger aufforderte, die Dhimmi zu schützen, weil es der Wille des Propheten sei und weil «sie für den Lebensunterhalt eurer Familien sorgen». Und einer der Gefährten des Propheten wurde gefragt, so die Überlieferung, wozu die Tributpflichtigen für die Muslime gut seien. «Sie helfen dir», so die Antwort, «deiner Armut zu entkommen, um dich mit dem Reichtum zu versorgen, über den du verfügst.» Das System des Tributs, geleistet in Form von Geld, Naturalien oder Arbeit, wurde denn auch «die erste (und wichtigste) Quelle» (Bat Ye’or) des wirtschaftlichen Wohlergehens der Umma, der islamischen Gemeinschaft.
 
Nur schon die demografische Realität zwang die Muslime zu einer Bürokratisierung und Verrechtlichung der Mittelbeschaffung. Sie standen als fremde Eroberer während langer Zeit einer riesigen Mehrheit Einheimischer christlichen und jüdischen Glaubens gegenüber. Der machtsichernde Transfer von Ressourcen und Wissen wurde gewährleistet, indem der Kalif die Vorsteher der Dhimmi-Gemeinden, die Rabbiner und Bischöfe mit hohen Positionen in Wirtschaft und Verwaltung betraute. Als Befehlsempfänger und privilegierte Nutzniesser der islamischen Macht waren diese bereit, die eigenen Leute auch dann noch auszupressen, wenn die Tributforderungen längst das erträgliche Mass überschritten hatten.
 
Gleichzeitig sorgte ein theologisches, politisches und alltägliches Regelwerk für die permanente Erniedrigung und «rituelle Demütigung» (Bernard Lewis) der nichtmuslimischen Bevölkerung. Der hochgeachtete Gelehrte Ibn Abdun beispielsweise, Vertreter der malikitischen Rechtsschule, die sich in al-Andalus durchgesetzt hatte, verfasste um 1100 in Sevilla ein längeres juristisches Gutachten. Darin heisst es unter anderem:
 
«Ein Muslim darf einen Juden nicht massieren, auch nicht einen Christen. Er darf nicht ihren Abfall beseitigen und nicht ihre Latrine reinigen; es ist angemessener, dass Juden und Christen dieses Gewerbe ausüben, denn es ist das Gewerbe der am meisten Verachteten» (Nr. 153).
 
«Man darf nicht zulassen, dass ein Steuereintreiber, Polizist, Jude oder Christ, sich wie ein Notabler, ein Jurist oder ein Reicher kleidet, sondern man muss sie hassen, den Verkehr mit ihnen meiden und darf sie nicht mit ‹Der Friede sei mit dir› grüssen, denn ‹der Satan hat von ihnen Besitz ergriffen und sie das Gedenken Allahs vergessen lassen. Sie gehören zur Partei des Satans. Wahrlich, die zur Partei Satans gehören, werden ja (letzten Endes) den Schaden haben› (Sure 58:19). Sie müssen ein Abzeichen tragen, an dem man sie erkennt, das ihnen zur Schande gereicht» (Nr. 169).
 
«Man darf dem Juden und auch dem Christen kein wissenschaftliches Buch verkaufen, es sei denn, der Verfasser bekenne sich zu ihrer Religion, denn sie übersetzen wissenschaftliche Bücher und schreiben sie ihren Anhängern und Bischöfen zu, während ihre Verfasser Bischöfe sind» (Nr. 206).
 
Die religiöse «Apartheid» setzte sich in einer scharfen sozialen Schichtung fort. An der Spitze der gesellschaftlichen Hierarchie al-Andalus’ stand das Herrenvolk der arabischen Stammesverbände. Aufgebrochen aus den unwirtlichsten Gegenden der Welt, hatten sie sich der fruchtbaren Flusstäler Spaniens bemächtigt. In steter Rivalität untereinander um die lukrativsten Positionen im neuen Reich, waren sie sich einig in der Verachtung der nordafrikanischen Berber. Diese, von den Arabern zwangsislamisiert und ihnen als Klienten unterstellt, mussten mit den trockenen Berg- und Steppengebieten vorlieb nehmen und schauten ihrerseits herab auf die Muwallad, auf die zum Islam konvertierten Einheimischen. Die Herablassung aller wiederum traf die Ungläubigen, die in den Städten in Gettos lebten, deren Zeugnis vor Gericht nichts galt, denen es verboten war, auf einem edlen Tier wie dem Pferd zu reiten oder sexuelle Beziehungen zu muslimischen Frauen zu haben und diese zu heiraten, und die in der ständigen Furcht leben mussten, wegen Gotteslästerung angeschwärzt und zum Tode verurteilt zu werden. Sozial tiefer standen nur noch die Sklaven.
 
Ein kurze Periode einmaliger und relativer interreligiöser Duldsamkeit erlebte al-Andalus in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts unter Abdurrahman III. (912–961), dem Kalifen von Córdoba, und seinem bibliophilen Nachfolger al-Hakam II. (961–976), der eine Bibliothek mit 400000 Bänden angelegt haben soll. Nach Konstantinopel und Bagdad galt die Stadt als wichtigstes politisches und kulturelles Zentrum der damaligen Welt. Mit Skrupellosigkeit hatte Abdurrahman das in Teilreiche zerfallene Land wieder vereinigt und mit Umsicht organisiert. Der wirtschaftliche Aufschwung – nicht zuletzt bewirkt durch die Friedfertigkeit der christlichen Fürstentümer, welche die Heereskosten senkte, und durch eine aussergewöhnliche Serie ertragreicher Ernten – nahm etwas Druck von den Dhimmi weg, ermöglichte eine beispiellos verschwenderische Hofführung und lockte grosse europäische Gesandtschaften und die Spitzen der internationalen Intelligenz und Kunst nach Córdoba. Luxus und Weltläufigkeit erzeugten eine «Scheinblüte multikultureller Toleranz», wie der Orientalist Hans-Peter Raddatz schreibt, «deren Bestand weniger vom Geist des Islam, sondern von seiner Fähigkeit abhing, den Strom der Tribute aufrechtzuerhalten».
 
Abdurrahman war der erste der Herrscher von al-Andalus, der einen Juden, den Arzt Chasdai Ben Schaprut, in hohe Staatsdienste aufnahm. Dieser wird als einer der fähigsten Männer seiner Zeit geschildert. Noch weitere Juden sollten in höchste Positionen gelangen, so Samuel Ibn Nagrella, der vom Berberkönig Habus von Granada zum Wesir, zum Minister und Hauptberater, ernannt wurde. Samuel Ibn Nagrella war Gelehrter, Heerführer, schrieb Kriegsepen, Lyrik und 22 Werke über hebräische Grammatik und sprach sieben Sprachen. Der bedeutendste Historiker al-Andalus’, Ibn Hayyan, schrieb über seinen Zeitgenossen: «Dieser Mann, der verdammt ist, weil Gott ihn nicht die wahre Religion hatte kennen lassen, war ein überlegener Mensch. Er besass ausgedehnte Kenntnisse und duldete mit Langmut unwürdige Behandlung.»
 
Juden in hohen Stellungen galten als etwas verlässlicher als Christen, welche unter latentem Verdacht standen, verräterische Parteigänger der feindlichen Christenstaaten zu sein. Und gegenüber muslimischen Würdenträgern hatten sie den Vorteil, dass sie dem Kalifen oder Sultan nie bedrohlich werden konnten. Sie hatten keine tribalen oder familiären Verbindungen zum Hof, konnten als Ungläubige nie hoffen, selber die Macht zu erlangen, und verdankten ihre durch die Scharia verbotene Stellung einzig dem willkürlichen Entscheid ihres Herrschers – was eine starke Loyalität schuf.
 
Nachdem Samuel Ibn Nagrella 1056 unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen war, übernahm sein Sohn Josef, ebenfalls ein begabter Gelehrter, seine Ämter. 1066 kam es zu einem antijüdischen Pogrom. Die mehreren tausend Mitglieder der jüdischen Gemeinde von Granada wurden erschlagen, mit ihnen auch der jüdische Wesir. Pamphlete und Gedichte wie dasjenige des frommen Rechtsgelehrten Abu Ishaq hatten die Stimmung vorbereitet: «Diese Juden, die früher auf den Abfallhaufen einen Fetzen buntes Tuch suchten, um ihre Toten zu begraben, […] haben nun Granada unter sich aufgeteilt […]. Sie ziehen Tribute ein und kleiden sich hochelegant […], und der Affe Josef hat sein Haus mit Marmor ausgelegt […]. Eilt, um ihm die Kehle durchzuschneiden; er ist ein feister Hammel, nehmt ihm sein Geld weg, denn ihr verdient es eher als er!»
 
In unerträglicher Weise entehrt
 
Der berühmteste Jude des maurischen Spanien, der grosse Philosoph und Arzt Maimonides, verfasste sein Werk in Kairo im Exil. Als er 1149 als Vierzehnjähriger mit seiner Familie vor den Judenverfolgungen aus Córdoba floh, existierten bereits kaum mehr christliche oder jüdische Gemeinden in al-Andalus. Später schrieb er in einem oft zitierten Brief an die Juden des Jemen, die von den dortigen Pogromen berichtet hatten: «Bedenkt, meine Glaubensgenossen, dass Gott uns unserer grossen Sündenlast wegen mitten unter dieses Volk, die Araber, geschleudert hat […]. Nie hat uns ein Volk so beschwert, erniedrigt, gedemütigt und gehasst wie sie […], wir wurden von ihnen in unerträglicher Weise entehrt.»
 
Al-Andalus hat ein reiches lyrisches Vermächtnis hinterlassen. In arabischer und hebräischer Sprache wird die Natur besungen, der Weingenuss, die Liebe zu Jünglingen, die Vergänglichkeit des Lebens. Die Raffinesse, die Schönheit, die Frivolität der Gedichte zeugen von der geistigen Freiheit und Libertinage einer schmalen städtischen und höfischen Elite, welche sich von den starren Vorschriften einer strengen Gotteslehre weit entfernt hat. Auffällig ist aber auch der hohe Anteil an Lobpreisungs- und Schmeichelpoesie: Fast alle Dichter haben viele Hymnen an die Mächtigen verfasst. Dies verweist auf ein anderes Merkmal ihrer Lebensweise. Nicht nur die Hofjuden, sondern auch Dichter und Gelehrte, die Wissenschaft und die Kunst generell waren Teil eines orientalischen Klientelsystems.
 
Der Herrschermäzen erteilte den Auftrag, und er hatte die Macht, den Künstler in den Kerker zu werfen, wenn ihm das Resultat nicht gefiel. Nur er konnte ihn vor den Nachstellungen einer fanatischen Theologie schützen oder vor der Rachsucht eines anderen Mäzens. Wofür er sich entschied, hing ab von seiner Laune oder seiner momentanen Interessenlage. Der Künstler oder Gelehrte war seinem Herrn auf Leben und Tod ausgeliefert, und er hatte allen Grund, diesen bei guter Stimmung zu halten.
 
Noch prekärer wurde der Status des Gelehrten durch die instabilen politischen Verhältnisse. Die Epoche von al-Andalus war geprägt von Aufständen, Semi-Anarchie, Bürgerkrieg, Vagantentum, Thronkämpfen, Eroberungen und Rückeroberungen. Zeiten der Ruhe waren selten. Der schützende Mäzen konnte plötzlich weg sein, ermordet vom Bruder, verjagt vom Konkurrenten eines anderen Stammes. Die Biografien vieler maurischer Gelehrter widerspiegeln diese Situation. Sie erzählen von Flucht, Neuanfang, Verbannung, von Verstellung, List und Hintersinn. Wie diejenige des grossen Gelehrten Averroës (1126–1198), dem die neuzeitliche europäische Philosophie so viel verdankt.
 
Von seiner Audienz beim Almohaden-Sultan Jusuf I. berichtete Averroës: «Nachdem der Herrscher der Gläubigen mich nach meinem Namen gefragt hatte, ebenso nach meiner Herkunft, begann er das Gespräch mit den Worten: ‹Was denken sie (das sind die Philosophen) über den Himmel und die Welt? Betrachten sie sie als ewig oder als geschaffen?› Es überkam mich eine Mischung von Scham und Angst. Ich versuchte mich zu rechtfertigen, indem ich sagte, ich befasse mich nicht mit Philosophie […]. Der Herrscher der Gläubigen bemerkte meine Verwirrung. Er wandte sich an Ibn Tufail [Philosoph und Freund des Averroës] und begann mit ihm über das Problem zu disputieren, das er mir vorgetragen hatte. Er erinnerte an das, was Aristoteles, Platon und die anderen Philosophen darüber gelehrt hatten […]. Auf diese Weise fand ich zu meiner Gelassenheit zurück, so dass ich am Ende das Wort ergriff und er erfahren konnte, was ich darüber dachte. Als ich mich verabschiedete, gebot er, mir als Geschenk Geld, ein kostbares Ehrenkleid und ein Reitpferd zu überreichen.»
 
Averroës wurde Leibarzt des Sultans und kommentierte in dessen Auftrag die Werke des Aristoteles. Als der Sultan starb, erliess sein Nachfolger Sultan Jakub «al-Mansur» 1195 ein Dekret, in dem die Philosophie und die «griechischen» Wissenschaften verurteilt wurden. Die Bücher Averroës’ wurden ins Feuer geworfen, der Philosoph vor der Moschee von Córdoba an den Pranger gestellt und anschliessend für drei Jahre verbannt. Kurz nach seiner Freilassung starb er.
 
Al-Andalus ist nicht nur für die maurophilen Bildungsbürger ein mythisches Wunschland. In einer der Wohnungen der islamistischen Attentäter, die am 11. März 2004 in Madrider Zügen 191 Leute getötet und Hunderte verletzt hatten, fand die Polizei ein Bekennervideo. Die Terrorislamisten rechtfertigten darauf ihren Anschlag mit dem Verweis auf al-Andalus, das Land, das einst zum Dar al-Islam gehörte.

Den Islam verstehen – Unterwerfung PUR – Nein Danke !

Ein Auftakt zu einer geplanten Reihe von Beiträgen. Falls Sie konkrete Fragen haben, können Sie diese gerne in die Kommentare setzen.

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Alles läuft nach Plan…

Alles nur ein Ablenkungs- und Abwarte-Manöver ! Mit Dublin III ist nicht mehr das Ersteintrittsland für das „Asylverfahren“ zuständig, sondern jenes EU-Land, das sich der „Asylsuchende“ ausgesucht hat. Er kann dies sofort nach Betreten europäischen Bodens kundtun – Nicht der „Amtseid“ (Lach schon wieder), sondern eher die „Ideologie von George Soros (Jude) bestimmt Ferkels (Jüdin) „Politik“.

Einsickern im Feindesland – Ruhe vor dem Sturm !

von Young German

Einsickern: gezielte Infiltration feindlichen Gebietes – oft zum Ziel der Informationsgewinnung oder Angriff im Rücken des Feindes

Als wir hier 2015 vor dem möglichen Einsickern von islamischen Terroristen warnten, befand sich Deutschland gerade im Flüchtlingsrausch. Ein paar NGO-Aktivisten hatten arabischen Migranten bei der lebensgefährlichen Überquerung von Gewässern auf der Balkanhalbinsel geholfen, in Ungarn standen bald die vielen Tausend Menschen auf dem Vorplatz des Bahnhofes und riefen «Mama Merkel!».

Die Bundesregierung ließ nach einer Anfrage der Linksfraktion im Bundestag (Antideutsche)über das Innenministerium verkünden:

“Der Bundesregierung liegen keine belastbaren Hinweise vor, wonach sich IS-Mitglieder gezielt unter Flüchtlinge oder Asylsuchende mischen bzw. sich selber als solche ausgeben, um einen Aufenthaltsstatus in Deutschland oder anderen europäischen Ländern zu erlangen. Auch liegen keine bestätigten Erkenntnisse zum Aufenthalt von IS-Mitgliedern oder Sympathisanten in deutschen Flüchtlings – oder Aufnahmeeinrichtungen vor.”

Angesichts der erdrückenden Beweislast zum Gegenteil, die sich uns heute, drei Jahre später, bietet, darf man an der Intelligenz, der Kompetenz und der Absicht unserer staatlichen Behörden zweifeln. Denn wenn die Behörden diese Gefahr nicht erkannten, die eigentlich jedem klar denkenden Menschen bewusst sein musste und die, rein logisch betrachtet, zumindest eine Option darstellt, dann darf zu Recht an der Kompetenz der deutschen Sicherheitsbehörden gezweifelt werden.

Andersherum sollte man ihnen das Vertrauen entziehen, wenn sie es wussten, aber die Bevölkerung bewusst in die Irre führten. Man erinnere sich bitte in diesem Zusammenhang an die Worte von Thomas de Maizière: «Ein Teil meiner Antwort würde sie beunruhigen.»

Das dramatische Versagen unserer Behörden zeigt sich unter anderem beim Fall von Anis Amri, bei dem es dutzende Hinweise gab und sogar andere Asylbewerber mit Nachdruck versuchten, die deutschen Sicherheitsbehörden über die Gefahr zu informieren. Eingereist war er als angeblicher Flüchtling, der hier Asyl beantragte und wie etliche weitere Attentäter des IS in Europa einsickern konnte. Ein paar mehr Beispiele gefällig?

Ibrahim El Bakraoui tötete zusammen mit seinen Mittätern 2016 in Brüssel 32 Menschen (35, wenn man die Täter selbst noch zählt). Er war den Behörden in Belgien und in den Niederlanden bekannt, nachdem die türkischen Behörden ihn im Verdacht auf IS-Verbindungen und Terrorismus verhaftet und abgeschoben hatten. Bei seiner Wiedereinreise in Belgien ignorierten die Behörden alle Warnzeichen und gestatteten El Bakraroui sich ungestört wieder in Belgien aufzuhalten.

Najm al-‘Ashrāw, ebenfalls einer der Täter von Brüssel 2016, war sogar ein bekanntes Mitglied des Islamischen Staates und diente als berüchtigter Gefangenenaufseher für die Terrororganisation. 2013 reiste er nach Syrien ein und kehrte kurz vor dem Anschlag wieder problemlos nach Europa zurück, ohne dass er von den Behörden hier belästigt worden wäre.

Mohamed Abrini, der Dritte im Bunde der Täter, diente ebenfalls höchstwahrscheinlich in Syrien im IS und kehrte dann nach Belgien zurück.  Oder Osama Krayem, der erst nach Syrien reiste, dann als Flüchtling getarnt über Griechenland nach Westeuropa zurückkehrte und sich dann an den Anschlägen logistisch beteiligte. Die gesamte IS-Zelle in Belgien/Frankreich, die in Folge Angriffe in Paris und Brüssel ausführte, nutzte in Teilen oder in Gänze je nach Person die Flüchtlingsrouten zur Wiedereinreise nach Europa. Abdelhamid Abaaoud, einer der Terroristen, zeichnete sogar eine Karte der Migrantenrouten durch den Balkan und Südeuropa, die anderen Infiltratoren des IS dienlich sein sollte. The Times berichtete darüber, dass kein Zweifel mehr daran besteht, dass die Flüchtlingsroute den IS-Kämpfern zum Einsickern in Europa verhalf. Obwohl einige von ihnen auch legal an Flughäfen einreisten und von den Behörden nicht oder nur unzureichend aufgehalten wurden, scheint der Strom der Flüchtlinge, anders als unsere deutsche Regierung behauptet, sehr wohl ideal für die Infiltration Europas gedient zu haben.

Wie absurd unsere Behörden hier wirken, lässt sich auch am Beispiel von Sayed M. nachweisen, der hier als bekannter Islamist sogar Asyl bekam. Auch der ehemalige Leibwächter von Osama Bin Laden machte es sich als Asylbewerber in Deutschland gemütlich, während die Attentäter von Würzburg und Ansbach beide als „Flüchtlinge“ eingereist sind und in der Folge hier brutale Anschläge verübten. Tatsächlich ist es so, dass immer mehr Rückkehrer aus dem IS-Gebiet die Wiedereinreise nach Europa vollziehen und hier ein vom Staat alimentiertes Leben als Häftlinge mit einigen wenigen Jahren im Gefängnis oder als Patienten von Ärzten haben dürfen. Sobald Therapie oder Haftstrafe abgesessen sind, wenn es überhaupt derlei Maßnahmen gibt, laufen diese Islamisten wieder frei herum und sind theoretisch auch wieder in der Lage sich neu zu formieren und Angriffe in Europa zu starten. Netzwerke der Islamisten gibt es sicherlich genug.  Salman Abedi, der Bombenmörder von Manchester, reiste übrigens auch erst nach Syrien ein, dann aus und kehrte dann problemlos nach England zurück. Er hatte dort Kontakte zu islamistischen Netzwerken und führte dann, ob auf Befehl oder nicht ist nicht bekannt, seinen Angriff aus.

Spekulieren wir kurz über diese Faktenlage.

Zunächst muss nochmals betont werden, dass „unsere Bundesregierung“ (Lach) vor 3 Jahren entweder bewusst gelogen hat oder aber aus Ignoranz die Unwahrheit sagte. Im ersten Fall wäre sie moralisch verwerflich und böse und im zweiten Fall nur dumm und inkompetent. In beiden Fällen würde ein Untersuchungsausschuss und ggf. der Ermittlungen in den Behörden und Ministerien selbst mehr zu Tage fördern und helfen, diesen Sumpf auszutrocken. Gilles de Kerchove, EU-Koordinator für Terrorbekämpfung, äußerte sich dazu:

Wir werden weitere Attacken erleben, ähnliche wie in Brüssel oder Paris […] sie werden in ihren Heimatorten angreifen […] Sie wenden die islamische taqiyya(Täuschung/Verschleiern der eigenen Absichten) an, um nicht entdeckt zu werden. […]

Er spricht davon, dass sich MINDESTENS  50.000 potenziell gewaltbereite Islamisten in Europa befinden (Stand 2017), die entweder im Zuge der Migrationsströme nach Europa eingesickert sind, oder aber in den hier brodelnden Parallelgesellschaften planen, netzwerken und auf den Tag X warten, wenn und falls er denn kommt. Aus der Perspektive des IS betrachtet würde das wohl durchaus Sinn ergeben. Zu warten und in Winterstarre zu verharren, bis die Zeit reif ist. Das mag hier erst der Anfang einer viel größeren militärischen Kampagne gewesen sein, die nicht kurzfristig, sondern langfristig gedacht ist und sich über Jahrzehnte erstrecken könnte.

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Quelle und Kommentare:

https://younggerman.com/index.php/2018/07/03/einsickern-im-feindesland/

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