„I hab´ nix g´sagt – sonst sperr´n sie mi ja oan“ … bisher ließen sich solche Sprüche von Bürgern der 7.000-Einwohner-Kleinstadt Freyung im Bayrischen Wald belächeln, wenn sie nach ihrer Meinung zum neuen Asylheim befragt wurden. Doch nun erfahre ich am eigenen Leib: Stadtverwaltung und Justiz meinen es ernst. Anzeige, Strafbefehl, erste Verhandlung – Richter und Staatsanwältin wirken freudig erregt als sie gemeinsam ihr Amtsgericht verlassen. Worum geht es? Die Neuankömmlinge werden von der örtlichen Bevölkerung in einer Art „Festung“ abgeschottet. Mein Auskunftsersuchen am Schalter des Sicherheitsdienstes vom 23. April soll nun als „Hausfriedensbruch“ geahndet werden. Aktenzeichen: 1 Cs 36 Js 13100/15. Fremden gegenüber begegnet man hier offenbar mit schroffer Ablehnung – sofern sie aus Deutschland stammen. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, Hauptamtsleiter Herbert Graf und der Stadtrat haben eine Groß-Investition zu verteidigen: Für vier Millionen Euro wurde eine alte Kurklinik gekauft, um bis zu 450 Asylbewerbern eine Erstaufnahme zu ermöglichen. Freiwillig – Freyung hatte bereits ein Maximum an Migranten untergebracht. Doch nun zahlt die Bezirksregierung Niederbayern eine Kopfpauschale von 40 Euro am Tag. Die Verlockung: Gewinne. Mit ihnen, so spekuliert die Stadt, soll eines Tages ein Abriss der Immobilie finanziert werden können – und der Aufbau eines neuen Hotels möglich werden. Denn eigentlich ist Freyung ein abgelegenes Wintersport-Paradies.
( „I didn´t say anything – otherwise they will jail me“ … until now it was possible to smile at citizens of Freyung, a small town of 7,000 inhabitants in the Bavarian Forest, when they answered like that concerning the new refugee camp. But now I experience firsthand: Municipality and justice are serious. Offence report, penalty order, first day of the trial – finally judge and prosecutor seem to be elated when they leave the court together. What is it all about? Newcomers are isolated in some kind of „fortress”. My request for information at security desk on 23th of April is now prosecuted as „trespassing”. File number: 1 Cs 36 Js 13100/15. It seems strangers face harsh rejection here – if they are from Germany. Mayor Dr. Olaf Heinrich, central office chief Herbert Graf and the city council have to defend their large-scale investment: It costed 4 million euros to buy an old wellness clinic to provide first intake for up to 450 migrants. Voluntarily – Freyung had offered obligatory shelters already. But now district government of Lower Bavaria pays capitation fee of 40 euros a day. Attraction: The hope for profits. If it´s gained , the town speculates, it could be possible to finance demolition of the property – enabling setup of a new hotel. Actually Freyung is known to be a faraway and lovely spot for winter sports. )
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